„Es reicht, wenn Ihr Baby nur dort entkleidet ist, wo Sie es massieren möchten. So vermeiden Sie, dass ihm kalt wird. Genießen Sie den Moment der Zweisamkeit!”
− Christina Hinderlich
Die Haut eines Neugeborenen ist noch nicht vollständig entwickelt. Säureschutzmantel, Talg- und Schweißdrüsen stellen sich erst langsam auf ihre Funktion außerhalb des Mutterleibs ein.
Anders als synthetisch hergestellte Öle, sind reine Pflanzenöle in ihrer Struktur mit denen der Haut verwandt. Für die Babymassage eignet sich deshalb ein natürliches Pflanzenöl wie das Calendula Pflegeöl (parfümfrei). Mit dem darin enthaltenen Auszug aus Calendulablüten pflegt es die sensible Haut behutsam und schützt sie. So kann die Haut nach und nach ihre Funktion als Schutzschicht ausbauen.
Besonders empfindsame Kinder können auch mit einer sanften Lotion wie Weleda Weiße Malve massiert werden, wenn sie zu Hautirritationen neigen.
Die Haut eines Neugeborenen ist empfindsam, sie verbindet die Innenwelt des kleinen Kindes mit der Außenwelt. Nach der Geburt ist das Baby besonders empfänglich für Reize von außen, die allesamt neu und ungewohnt sind.
Berührungen, Temperatur und verschiedene Materialien: alles nimmt es intensiv über die Haut wahr. Massagen geben dem Kind Schutz und Hülle, die Berührungen stärken sein Gefühl für den eigenen Körper. Die sanften Griffe stimulieren Atmung und Herzfunktion und wirken lindernd bei Blähungen. Massagen können als Rituale die Tages- und Abendgestaltung bereichern und das Kind beim Zur-Ruhe-Kommen unterstützen.
Durch das Wahrnehmen der Signale des Babys und entsprechendes Reagieren werden Kommunikation und Feinfühligkeit unterstützt. Das hat einen positiven Einfluss auf die sich entwickelnde Bindung. Bei angenehmen Gefühlen etwa durch Körperkontakt, Massagen oder Stillen, wird Oxytocin ausgeschüttet. Dieses sogenannte Bindungshormon erzeugt ein Gefühl der Verbundenheit bei Eltern und Kind.
„Die Babymassage ist eine wunderbare Möglichkeit, um dem Baby Wärme, Vertrauen und Geborgenheit zu schenken und einen liebevollen Hautkontakt zu intensivieren.”
Eltern brauchen keine Angst davor haben, bei der Massage etwas falsch zu machen. Einer exakten Anleitung bedarf es hier nicht. Denn es kommt nicht auf die Dauer oder die genaue Abfolge an. Wichtig ist, dass sich Baby und Massierende wohl fühlen.
Die sanften Berührungen können gut in die tägliche Pflege integriert werden. Beim Wickeln zum Beispiel. Am besten vor jedem Massagegriff etwas Öl in den Handflächen erwärmen. Die bewussten, warmen Berührungen stärken die Bindung und tun dem Baby gut.
Durch einen ritualisierten Ablauf der Massage können sich die Babys auf den Ablauf einstimmen und vorhersehen was passiert. Dies vermittelt Geborgenheit und Sicherheit. Ist die Massage nach innen gerichtet, also Streichungen zur Körpermitte hin, ist sie eher anregend und kann bei der morgendlichen Pflege integriert werden.
Eine Massage die nach außen gerichtet ist, wirkt eher entspannend kann langsam den Abend einleiten. Den idealen Zeitpunkt bestimmt das Kind durch seine Signale: ist es müde, ist die anregende Massage keine gute Idee.
Die Organe, insbesondere der Herzschlag, geben durch ihre Geräusche Wärme und Rhythmus vor und bilden den Geräuschraum des Ungeborenen.
Nach der Geburt kann die gewohnte Rhythmik durch Rituale und einen rhythmischen Alltag erhalten werden. In Bezug auf die Pflegeroutinen können wiederkehrende Rituale geschaffen werden, die dem Kind erlauben, Abläufe und Handlungen vorherzusehen und sich darauf einzustellen.
Die Massage als Ritual unterstützt diesen Rhythmusgedanken.