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Die Sprachentwicklung von Babys und Kleinkindern fördern

Jedes Kind entwickelt sich im eigenen Tempo. Wenn Kleinkinder die ersten Wörter sagen und sprechen lernen, ist das ein besonderer Moment. Sie als Eltern freuen sich bestimmt schon auf die Zeit, wenn Ihr Kind sich verbal ausdrücken kann. Wie Sie die Sprachentwicklung bei Kindern fördern können, erfahren Sie hier.

Wann und wie Kinder sprechen lernen

Die Sprachentwicklung beginnt ab dem ersten Tag. Neben dem Weinen kann das Baby bald schon erste Töne von sich geben und auch spezifische Sprachmuster hören. Mit etwa vier Monaten beginnt es mit dem Brabbeln Vokale aneinanderzureihen. Bis etwa acht bis neun Monaten werden diese Fähigkeiten geübt und weiterentwickelt und mit Plappern vertieft. Aus Silbenketten wie Ba-ba-ba werden Silbenverdoppelungen und so hört sich baba schon fast an wie Papa und es versucht ins Gespräch zu kommen. Zwischen dem neunten und 13. Lebensmonat kann das Kleinkind Worte mit Bedeutungen sagen wie Mama oder Wau-Wau für einen Hund. Auch versteht es immer mehr, beim Verabschieden wird es winken, es kann bei Nein den Kopf schütteln und auf einfache Anweisungen reagieren oder dies verstehen. Nun kann es seine Sprachfertigkeiten immer weiter üben. Jedes Kind hat aber sein individuelles Tempo und die einzelnen Etappen laufen je nach Kind etwas unterschiedlich. Hören Sie Ihrem Baby zu und lernen Sie die Laute kennen, mit denen es kommunizieren will. Bis es sich von einfachen Wörtern bis zu ganzen Sätzen ausdrücken kann, ist individuell verschieden. 

Vorbild sein – Sprachentwicklung fördern

Können wir als Eltern die Sprachentwicklung fördern? Und wie genau? Die gute Nachricht zuerst: Ja, Sie können das, und zwar schon von Anfang an. Achten Sie auf die eigene Wortwahl. Und dann geht es vor allem darum, deutlich zu sprechen. Intuitiv macht man schon viel richtig, wenn man mit Kindern redet: Sprechen Sie in einer einfachen Sprache. Vielleicht sind die Sätze sogar kürzer, aber dafür klar und nicht verschachtelt. Auch bei der Sprachentwicklung gilt es, selbst Vorbild zu sein: Sprechen Sie mit dem Kind immer in vollständigen Sätzen. Ein Nein, soll nicht einfach Nein sein, sondern bedarf einer Erklärung: „Ich möchte nicht, dass du das machst, weil…“ Man kann auch den Wortschatz bereichern und genau auf die Eigenarten eingehen. Statt „der Ball ist aber schön“, können sie sagen: „Der kleine, blaue Ball ist schön.“ Weitere Tipps und Möglichkeiten zur Sprachförderung:

  • Singen, Vorsingen und gemeinsam Melodien trällern
  • Kleine lustige Reime aufsagen, diese können Sie auch öfters wiederholen
  • Bilderbücher anschauen und Objekte benennen
  • Vorlesen, Geschichten erzählen oder Gute Nacht Geschichte vorlesen etc.
  • In einfachen Sätzen sprechen, Vokabular erweitern, auf die eigene Wortwahl achten
  • Beim Korrigieren: Korrigierendes Feedback ist wertvoll. Wenn Ihr Kind etwas falsch gesagt hat, einfach nochmal wiederholen und richtig sagen, ohne es zu kritisieren

Kinder und Mehrsprachigkeit

Es gibt Theorien, dass mehrsprachig aufwachsende Kinder später sprechen lernen oder überfordert sind. Das muss nicht unbedingt sein. Was auf alle Fälle stimmt:  Kinder lernen jetzt leichter und werden von der Mehrsprachigkeit profitieren. Es hilft, die Sprachtrennung konsequent zu halten, indem immer das Elternteil mit der Muttersprache in dieser Sprache mit den Kindern spricht. Im Alltag ist dies natürlich nicht immer einfach, aber das hilft, weniger zu vermischen und auch konsequent die Sprachen präsent zu haben. Es kann sein, dass das Kind in der präsenteren Sprache spricht und die andere Sprache weniger verwendet oder auf ein Wort der anderen Sprache zurückgreift. Geben Sie den Kindern Zeit und für sich selbst auch die Geduld.

Sprachförderung geht auch intuitiv mit Rhythmus, Liedern, vorsingen, vorlesen, sprechen und Geduld. Kindern lernen viel durch Nachahmung – achten Sie selbst auf Ihre Wortwahl, den Tonfall und sprechen Sie oft mit Ihrem Kind in einfachen, aber vollständigen Sätzen. Benennen Sie alles, was Sie sehen, machen oder fühlen.