Klimaneutrale Produkte durch Kompensation und Reduktion

Seit Oktober 2022 haben wir alle Produkte der Weleda AG und Weleda Group durch Kompensation und Reduktion klimaneutral* gestellt.
*Der Begriff „Klimaneutralität“ «enthält die Erklärung, dass die damit beworbene Ware eine ausgeglichene CO2-Bilanz aufweist.» (OLG Schleswig, Urteil vom 30.06.2022 – 6 U 46/21).
Vermeiden – Verringern – Ausgleichen: Was heißt das?

1. Vermeidung und Reduktion von Produkt-bezogenen Emissionen
Im Sinne des Dreiklangs „Vermeiden – Verringern – Ausgleichen“ ist aus unserer Sicht eine Kompensation erst dann richtig gut fürs Klima, wenn zuvor beispielsweise im Rahmen der Produktionsphase bereits möglichst viele Emissionen vermieden und verringert worden sind.
Durch ein Bündel an Maßnahmen der Vermeidung und Verringerung hat die Weleda AG und die Weleda Gruppe in den letzten Jahren ihren Klimafussabdruck weltweit konsequent verkleinert. Dazu gehören differenziert nach unseren verschiedenen Produktions- und Verwaltungsstandorten zum Beispiel:
- Schweiz: Im Kalenderjahr 2021 bezogene Wärmeenergie am Standort in Arlesheim stammt zu 100 Prozent aus der Verbrennung von Waldholzschnitzeln
- Schweiz: Erhöhung des Biogasanteils der Weleda AG am Standort Arlesheim von 10 Prozent auf 100 Prozent seit Juni 2021
- Deutschland: Erhöhung des Biogasanteils der Weleda AG am Standort Schwäbisch Gmünd von 10 Prozent auf 20 Prozent seit September 2021
- Schweiz: Einbau einer Kälteanlage, betrieben mit dem natürlichen Kältemittel R290 (Propan) am Standort Arlesheim
- Gruppenweit: Erhöhung des Recyclatanteils in Primär- und Sekundärpackmitteln von Naturkosmetik im Kalenderjahr 2021 verglichen mit dem Kalenderjahr 2020 um 8 Prozent
- Deutschland: 100 Prozent erneuerbarer Strom am Standort Schwäbisch Gmünd (Deutschland) und Betrieb einer Photovoltaik-Anlage
- Schweiz: 100 Prozent erneuerbarer Strom am Standort Arlesheim (Schweiz) und Betrieb einer Photovoltaik-Anlage
- Schweiz: Sammlung von vergärbaren Rohstoff- und Produktresten zur Vergärung und Biogasherstellung am Standort Arlesheim
- Schweiz: Spende von produktionsbedingten Fertigprodukten (Linienausschuss) im Kalenderjahr 2021 an den Verein „Tischlein deck Dich“ in Winterthur
- Niederlande: Am niederländischen Standort ist Weleda bereits seit 2013 auf mindestens Ebene Scope 1 und 2 klimaneutral. Erreicht wurde dies beispielsweise durch 100 Prozent erneuerbaren Strom, eigene Solaranlagen und Elektroautos
- USA: Einführung eines digitalen Onboarding-Prozesses, dadurch weniger Reisen
- Südkorea: Einführung einer Home-Office-Policy, dadurch Reduktion des Pendelverkehrs der Mitarbeitenden sowie Reduktion des Verbrauchs an Energie und Betriebsstoffen
- Spanien: Einführung einer Home-Office-Policy, dadurch Reduktion des Pendelverkehrs der Mitarbeitenden sowie Reduktion des Verbrauchs an Energie und Betriebsstoffen
- Australien: 100 Prozent Elektrizität und Energie aus erneuerbaren Quellen am australischen Standort
- Frankreich: Abschaffung von Dienstwagen mit Verbrennungsmotor, Ersatz durch Dienstwagen mit Elektromotor. Investition in eine neue effizientere Kühlungsanlage
- Deutschland, Schweiz und Österreich: Einführung einer Mobility-Office-Policy, dadurch Reduktion des Pendelverkehrs der Mitarbeitenden sowie Reduktion des Verbrauchs an Energie und Betriebsstoffen
Doch das genügt uns noch nicht. Auch in den kommenden Jahren wird Weleda den eigenen direkten und indirekten Klimafussabdruck durch Vermeiden und Verringern weiter verbessern, zum Beispiel mit diesen Massnahmen und Investitionen:
- In Deutschland baut Weleda derzeit einen Logistik-Campus, der klimaneutral betrieben werden wird und bereits das Vorzertifikat Platin der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauten erhalten hat.
- Bis 2025 will Weleda den Anteil der biologisch-dynamischen Rohstoffe an den zertifizierbaren Rohstoffen auf 40 Prozent erhöhen und damit eine Landwirtschaftsform unterstützen, die über Humusaufbau Kohlenstoff im Boden bindet.
- Auch in der eigenen Lieferkette unterstützt Weleda Klimaschutz, beispielweise in der Zusammenarbeit mit der Sekem-Farm, die als langjähriger Partner der Weleda 680 Hektar Land in der ägyptischen Wüste in fruchtbare Ackerflächen verwandelt hat.

Weltweit arbeitet Weleda mit NGOs und Initiativen wie etwa der Bio-Stiftung Schweiz zusammen, die über ihren Bodenfruchtbarkeitsfonds eine klimaschonende Form der Landwirtschaft fördert.

2. Berechnung und Validierung des CO2-Fußabdrucks der Produkte der Weleda- Gruppe weltweit
Wir haben den verbleibenden CO2-Fußabdruck unserer Weleda Produkte in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten nach global anerkannten wissenschaftlichen Standards berechnet. Für die Validierung der Berechnung und Zertifizierung des Ausgleichs haben wir uns für die erfahrene und international anerkannte Zertifizierungsgesellschaft TÜV Nord und den TÜV NORD CERT- Standard TN-CC 020 entschieden, der sich auf die internationale ISO- Norm 14064-3 bezieht.
Hier geht es zum TÜV Nord-Standard TN-CC 020 im Wortlaut. Dieser Standard definiert Anforderungen zur Verifizierung von Treibhausgaserklärungen und Klimaneutralität (Netto-Null-Emissionen) für eine Vielzahl von Einheiten durch die TÜV NORD CERT GmbH.
Geprüft hat der TÜV Nord auf Grundlage der Weleda Klimabilanz 2021 (01.01.2021 – 31.12.2021). Bei der Erstellung der Klimabilanz 2021 ist Weleda von Factor X unterstützt worden.
Diese Bilanzierung erfolgte innerhalb der Systemgrenze cradle‐to‐gate („first-entry-gate“). Im Rahmen der “cradle-to-gate”-Analyse werden die Produkte von der Rohstoffgewinnung über das Verlassen der Werkstore (der Weleda) bis hin zur Erreichung des ersten Ziels (beispielsweise den Wareneingang beim Handel) bewertet.
3. Ausgleich der verbleibenden CO2- Emissionen
Um unsere Produkte klimaneutral (ausgeglichene CO2-Bilanz) stellen zu können, haben wir im Verantwortungsbereich der Weleda (“cradle-to-gate”) die nach Vermeidung und Reduktion übrig gebliebenen CO2-Emissionen durch sogenannte Ausgleichs- beziehungsweise Kompensations-Maßnahmen neutralisiert. Diese Kompensation geschieht konkret durch Investitionen in Klimaschutzprojekte. Dieser Ausgleich erfolgt zunächst als Prognose für den verifizierten Zeitraum, im Rahmen der nächsten Verifizierung wird diese Prognose dann überprüft und falls erforderlich nachträglich angepasst. Gleichzeitig arbeiten wir daran, unseren CO2-Fußabdruck weiter zu verkleinern.
Wir bei Weleda unterstützen für diesen Ausgleich ausschließlich zertifizierte Klimaprojekte, die nach internationalen Standards wie dem VCS oder dem Goldstandard zertifiziert sind und regelmäßig geprüft werden. Zudem legen wir im Projektauswahlverfahren größten Wert darauf, dass wir tatsächliche, messbare und dauerhaft positive Klimaeffekte damit erzielen. Dafür arbeiten wir mit externen unabhängigen Organisationen zusammen und haben uns entschieden, mit dem überwiegenden Teil dieser Investitionen Schutzprojekte im brasilianischen Regenwald zu unterstützen. Damit fördern wir nicht nur Klimaschutz im engeren Sinn, sondern auch Biodiversität und Bodengesundheit.
In einem weiteren Projekt unterstützt Weleda effiziente Kochherde in Afrika. Neben dem Beitrag an das Klima wird dabei die Gesundheit der Menschen gefördert, indem in die lokale Herstellung, den Vertrieb und den Verkauf von sauberen, kosteneffizienten Kochherden investiert wird. Diese Projekte entsprechen dem international anerkannten Gold Standard.
Die Projekte in Brasilien und in Afrika leisten insgesamt wertvolle Beiträge an die Sustainable Development Goal (SDG) für eine nachhaltige Entwicklung.
Darüber hinaus unterstützt Weleda auch Klimaschutz-Initiativen, die für Weleda keine anrechenbaren Klimaschutz-Zertifikate erbringen. Im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2021 ist dieses Engagement detailliert aufgelistet. Auch im Jahr 2022 haben wir dieses Engagement fortgesetzt, zum Beispiel durch Unterstützung des Bodenfruchtbarkeitsfonds der Biostiftung Schweiz.