
Sanddorn

Sanddorn - Mit der Kraft der Sonne
Sanddorn ist ursprünglich eine Wildpflanze aus Zentralasien. Verbreitet hat sie sich im Lauf der Jahrtausende bis in die Alpen Mitteleuropas und an die Küsten der Nord- und Ostsee. Die reifen Beeren des Sanddorns liefern einen vitaminreichen Saft für Weleda Aufbaupräparate. Sowohl der Saft wie auch die feinen Kerne enthalten zudem hochwertige Öle, die Weleda in Naturkosmetikprodukten verwendet. Dem Familienunternehmen „Künzi & Röthlisberger“ ist es auf dem biologisch-dynamisch bewirtschafteten Gut „San Mario“ in der Toskana auf vorbildliche Weise gelungen, diese selten gewordene Wildpflanze nachhaltig zu kultivieren. Seit mehr als zehn Jahren besteht eine enge Partnerschaft mit Weleda.
Der Vitamin-C-Spender aus nachhaltig biologisch-dynamischem Anbau
Bei Weleda spielt die Sanddornpflanze seit fast 70 Jahren eine wichtige Rolle. Als man während des 2. Weltkrieges auf der Suche nach natürlichen Vitamin-C-Spendern war, stießen Forscher in der Schweiz auf Sanddorn und versuchten, das Potenzial der Pflanze zu nutzen. Dies war die Geburtsstunde der Weleda Sanddorn-Aufbaupräparate (heute: Sanddorn Ursaft und Sanddorn Elixier). Vor wenigen Jahren gelang es Weleda zudem, auf der Basis von Sanddornölen auch reichhaltige Naturkosmetikprodukte zu entwickeln.
Die Beeren stammten bis vor zwei Jahrzehnten weitgehend von Wildpflanzen aus Sammelgebieten in den Alpen. Dies hat sich geändert. Die besten Sanddornsorten gedeihen seit einigen Jahren auf einer Fläche von rund 100 Hektar auf „San Mario" - die Ernte beträgt jährlich 200 Tonnen frische, ökologisch angebaute Beeren. Aus diesen presst das Familienunternehmen „Künzi & Röthlisberger" fast 100 Tonnen frischen Saft.
Pioniergeist und Passion für eine außergewöhnliche Pflanze
Kurt Künzi, ein Patron und Pflanzenzüchter alter Schule, startete Ende der 1980er Jahre Anbau-Experimente mit ausgewählten Sanddornsorten aus dem Alpenraum. Er siedelte sie nach und nach auf seinem biologisch-dynamischen Betrieb „San Mario“ in der toskanischen Maremma (unweit von Pisa) an. Die Anbaubedingungen dort sind ideal: Der Boden wird mit Kompost gepflegt und die Sonnenscheindauer übertrifft diejenige der südlichen Alpentäler. Das ist deshalb so wichtig, weil Sanddorn ausgesprochen viel Licht braucht zur Bildung seiner wertvollen Vitaminkomplexe. Die Auswahl und Zucht der am besten geeigneten Sorten ist ein aufwändiger Prozess. Er braucht Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl: Die Pflanzen vermehrt der Züchter über sogenannte „Stecklinge“, kleine Zweige von ausgewählten Mutterpflanzen, die in einem speziellen Erde-Kompostgemisch wachsen.
Erst nach drei bis vier Jahren zeigt die genaue stoffliche Analyse der Beeren, ob ihr Saft die erwartete Zusammensetzung und Qualität liefert. Kurt Künzi und sein Team bauen aktuell mehr als fünf verschiedene Sanddornsorten an. Für Saft und Sirupe sind es solche, die einen reichen Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen aufweisen. Wie beim Wein muss auf Aroma und Säuregehalt und die richtige Mischung der Sorten zur Veredelung des Safts geachtet werden. Andere Sorten eignen sich besonders zur Gewinnung der reichhaltigen Sanddornöle, weil sie einen höheren Ölgehalt im Fruchtfleisch aufweisen (ähnlich wie die Olive) und deshalb für die aufbauende Hautpflege besonders wertvoll sind.
Ressourcen schonender Anbau und Verarbeitung
Für Kurt Künzi und seine vier Mitarbeitenden ist Nachhaltigkeit auf „San Mario“ ein umfassendes Konzept. Es beginnt bei der Pflanzenauswahl, setzt sich fort auf den biologisch-dynamisch bewirtschafteten Feldern und beinhaltet auch die energiesparende Verarbeitung. Der biologisch-dynamische Landbau setzt das Konzept der geschlossenen Stoffkreisläufe konsequent durch Kompostwirtschaft um. Er fördert durch die Anwendung pflanzlicher und mineralischer Präparate eine hohe Vitalität des Bodens. So bleiben die Pflanzen gesund und sind kaum anfällig für Schädlinge und Krankheiten.
Die Ernte der Beeren, die eng an den Sanddornzweigen wachsen, geschieht auf dem Feld durch das manuelle und maschinelle Schneiden der Zweige. Sie werden in das teilweise auch mit Windenergie betriebene Kühlhaus auf „San Mario“ gefahren und gefroren. Ein speziell entwickelter Dreschapparat, das „Sanddorn-Chamäleon“, streift die Beeren im nächsten Verarbeitungsschritt von den Ästen ab. Erst jetzt gehen sie, nach Sorte gekennzeichnet, ins Kühlhaus zurück und werden portionsweise für Weleda zu Saft gepresst, schonend pasteurisiert und luftdicht in Fässer abgefüllt. Aus Kernen und Saft können in weiteren Verarbeitungsschritten Sanddorn-Kernöl und -Fruchtfleischöl gewonnen werden.

Biologisch-dynamisch: konsequent nachhaltig
Den vorbildlich nach ökologischen Kriterien geführten Betrieb „San Mario“ verbindet die Anwendung des biologisch-dynamischen Landbaus in ganz besonderer Weise mit Weleda. Denn auch der betriebseigene Heilpflanzenanbau von Weleda mit seinen rund 300 kultivierten Pflanzenarten funktioniert nach dieser Methode, die fast so alt ist wie das Unternehmen selbst: Bereits 1924 stellte Rudolf Steiner ihre ganzheitlichen Prinzipien und Arbeitsmethoden im „Landwirtschaftlichen Kurs“ der Öffentlichkeit vor.
Grundlegend für den biologisch-dynamischen Landbau ist das Kreislaufdenken: Durch Kompostwirtschaft und spezielle pflanzliche Präparate werden organische Reste komplett wiederverwertet und die Lebendigkeit des Bodenlebens gefördert. Biologisch-dynamisch gepflegte Böden und Pflanzen weisen deshalb eine grosse Artenvielfalt und Vitalität auf und sind kaum anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Weil die natürliche Speicherfähigkeit der Böden sich in einem Gleichgewicht befindet, halten sie auch viel besser Trocken- oder starke Regenperioden aus.
Neuere Forschungen zeigen zudem, dass landwirtschaftlich genutzten Böden eine Schlüsselfunktion bei der CO2-Neutralisierung zukommt. Biologisch aktiver Humus, der Pflanzenreste, Kompost und viele Kleinlebewesen enthält, verhält sich wie ein ausgleichender Schwamm: Er kann zum Beispiel in trockenen Regionen mehr Regenwasser speichern und gleichzeitig Erosion verhindern. Dies führt zu einer besseren Versorgung der Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen - und zu einer messbaren Absorbierung erheblicher Mengen CO2 in den Böden. Dass im biologisch-dynamischen Landbau auf den Einsatz synthetischer Dünge- und Spritzmittel vollständig verzichtet wird, ist selbstverständlich.
Vom Wildstandort aufs Feld
Die Wildpflanze Sanddorn ist kein „Sonderfall“ - denn immer mehr werden Nutz- und Heilpflanzen, die vor wenigen Jahrzehnten noch in freier Wildbahn gesammelt werden konnten, in Kultur genommen. Dies liegt einerseits am Verschwinden von Lebensräumen durch Bautätigkeit, andererseits am Artenschwund durch Intensivlandwirtschaft. Weleda hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit Forschungs- und Anbaupartnern, aber auch im eigenen biologisch-dynamischen Heilpflanzengarten, jährlich eine Wildpflanze in Kultur zu nehmen. Dadurch kann der Bestand gefährdeter Pflanzenarten auch in Zukunft gewährleistet werden. Weleda sichert sich durch den Anbau zudem essenziell wichtige natürliche Rohstoffe.
Inhaltsstoff

Sanddornöl
Die orange-gelben bis roten Sanddornöle sind wertvolle Wirkstofföle, die sich durch einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren auszeichnen, sowie Vitamin E und Carotinoide. Sanddornöle haben regenerierende, antioxidative und intensiv hautpflegende Eigenschaften.