Arnika in der Wiese
natur

Die Arnika

Standhafte Schutzheilige

Die sonnengelbe Pflanze, die sich auf naturbelassenen Bergwiesen und kalkarmen Moorböden zuhause fühlt, wirkt auf den ersten Blick eher zart. Leicht zerzaust erscheinen die filigranen Blüten der Arnika, als könnte ein Windhauch sie davontragen. Weit gefehlt – die Arnika ist in Wirklichkeit eine sehr kräftige Pflanze. Ihr 30 bis 40 Zentimeter hoher Stängel trotzt auch dem starken Gebirgswind, ohne zu knicken.
Diese äussere Widerstandskraft ist bereits ein deutlicher Hinweis auf die starken Form- und Strukturkräfte, die die Arnika in sich trägt. Arzneimittel mit den Auszügen der vielseitigen Pflanze haben sich vor allem bei stumpfen Verletzungen unter der Hautoberfläche bewährt. Scherzhaft nennt man die Arnika deshalb auch die „Schutzheilige der Muskeln und Prellungen.“

Struktur ist alles.

Wie die Arnika verletztes Gewebe regeneriert.

Die Blütenstände der Arnika haben es in sich. Rund 150 pharmazeutisch wirksame Inhaltsstoffe hat man bis heute bestimmen können. Die potentesten und bekanntesten Stoffe sind wohl die Flavonoide, Carotinoide, Sesquiterpenlactone und natürlich die wertvollen ätherischen Öle. Ihr feiner Kieselsäuregehalt verleiht der Arnika strukturierende und formende Kräfte. Sie helfen dem Körper bei der Regeneration des Gewebes, zum Beispiel bei Blutergüssen, Prellungen oder Quetschungen. Die Hautoberfläche bleibt bei solchen stumpfen Verletzungen meist intakt, aber die darunter liegenden Strukturen sind geschädigt worden. Die Auszüge aus der Arnika fördern die Durchblutung. Sie wirken entzündungshemmend, antiseptisch und strukturieren den Stoffwechsel. Das lindert Schmerzen und beschleunigt die Heilung.

Später Auftritt, großer Erfolg.

Arnika

Zur Geschichte der Arnika.

Die Arnika startete ihre Laufbahn als beliebte Heilpflanze erst vergleichsweise spät. Antike Schriften geben keine Hinweise auf ihre vielen Qualitäten. Die wahrscheinlich früheste Erwähnung der Arnika finden wir bei Hildegard von Bingen, der berühmte Universalgelehrten des Mittelalters. Sie spricht von einer Pflanze namens „Wolfsgelegena“, die vermutlich die Arnika bezeichnet. Seit dem 18. Jahrhundert wurde die Arnika gern zur Behandlung verschiedenster Beschwerden eingesetzt. Gicht und Rheuma, Krampfadern und Venenentzündungen versuchte man mit ihr zu behandeln. Sogar als Analeptikum und allgemeines Stimulans sollte sie wirken. Heute hilft die Arnika in erster Linie in der äußeren Anwendung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden und stumpfen Verletzungen. Die Wirkung der „Arzneipflanze des Jahres 2001“ ist vielfach überprüft und klinisch gut belegt. 

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